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Projektbeschreibung: ‚Transkulturelle Performanz bei ‚NZAMBE-MALAMU’

Am Beispiel von ‚Nzambe-Malamu’, einem pfingstlich-globalen Netzwerk in Afrika und Übersee, wird in diesem Forschungsprojekt, das mit DFG-Sachbeihilfemitteln unterstützt wurde, die Dynamik des weltweiten Wachstums der Pfingstbewegung in ihrer Diachronizität sowie ihrer Synchronizität untersucht.

Zu weiteren Informationen s. auch die Projektbeschreibung (PDF) und das Exposé (PDF).

1. Thema

 

Transkulturelle Performanz bei ‚FEPACO’,1 einem pfingstlich-globalen Netzwerk in Afrika und Übersee

2. Fach- und Arbeitsrichtung

Geisteswissenschaften

Fakultät der Evangelischen Theologie

Fachgebiet Interkulturelle Theologie/ Missions- und Religionswissenschaft

 

3. Zielstellung

 

3.1 Untersuchungen zur Dynamik des weltweiten Wachstums der Pfingstbewegung am konkreten Beispiel ‚FEPACO’ in seiner Diachronizität und seiner Synchronizität

  • Die weltweit verbreitete Pfingstkirche FEPACO (Fraternité Evangélique de Pentecôte en Afrique au Congo) und ihre Ausdrucksformen (Ritendynamik, Netzwerkbildung, Migration) als internationales, dynamisches, transkulturelles Netzwerk in der postkolonialen Debatte

3.2 Erstellung einer interkulturellen ‚Religiographie’/Religiography von FEPACO

  • Die Definiton von ‚Religiographie’ als Konzept im Sinne der Ethnography-Concepte von Victor Turner2 und Dwight Conquergood 3

  • Erstellung des als performatives Medium identifizierbaren ‚Körpers’ von FEPACO und seiner kollektiven Identität (M. Halbwachs4), seiner individuellen Ausprägungen (Biographien) und seiner religiösen, nach vorne offenen Dynamiken

4. Erkenntnisleitende Fragestellungen

 

4.1 Allgemeine Fragestellungen zur weltweiten Verbreitung einer Pfingstkirche

Die wissenschaftliche Untersuchung gilt der weltweit verbreiteten Pfingstkirche FEPACO (Fraternité Evangélique de Pentecôte en Afrique au Congo). Diese dem pfingstlich-charismatischen Spektrum zuzurechnende Bewegung soll ausgehend von ihrem Selbstverständnis erforscht werden mit Konzentration auf ihr internationales, dynamisches Netzwerk unter Berücksichtigung von theologisch-religionswissenschaftlichen, kulturwissenschaftlichen und soziologischen Gesichtspunkten. Zentrale Fragestellungen sind hier:

  • Welche als transkulturell einzustufenden Ausdrucksformen (Ritendynamik, Netzwerkbildung, Migration, soziale und kulturelle, sich im Zusammenhang der Globalisierung prozesshaft verändernde Verhältnisse) spielen in der postkolonialen Debatte in Pfingstkirchen mit Ausgangspunkt in der südlichen Hemisphäre, etwa bei der Frage nach ihrer Performativität eine Rolle?

  • Was sind ihre Entstehungsvoraussetzungen? (historisch-diachroner Gesichtspunkt in Kombination mit der Erkenntnis von als synchron-aktuell einzustufenden Entwicklungen)

  • Welche diesbezüglichen theologischen Begründungen multi-kontextueller Art sind im transkulturellen Diskurs, in dem FEPACO zu verorten ist, erkennbar? Beispiel: Welche biblisch-mythologischen Bilder spielen im transkulturellen Diskurs eine prominente Rolle und wie werden sie zum Einsatz gebracht? ( systematisch-theologisch bzw. religionswissenschaftlich einzustufender Gesichtspunkt)

  • Was bedeuten die jeweiligen vorliegenden Teilergebnisse im Hinblick auf das erkennbare jeweilige Missionskonzept von FEPACO?

4.2 Weitere Planung des Forschungsvorhabens zu FEPACO

Mittels der auf Einladungen zurückgehenden Kontakte zu FEPACO-Migrationsgemeinden in Europa (Deutschland, Großbritannien, Belgien, Schweiz und Frankreich) und in Afrika, die ich parallel wahrnehmen möchte, und durch die Beziehungen zu den mit FEPACO zusammenarbeitenden Pfingstkirchen in den USA und die Einladung dorthin erhält das Projekt eine interkontinental-dreifache Perspektive:

  • Nordamerika (Ursprünge der von Afro-Amerikanern dominierten Pfingstbewegung: T.L. Osborn (Jg. 1923), weißer Evangelist, unter dessen Predigt der FEPACO-Begründer A. Aidini 1957 eine ‚Bekehrung’ erlebt, getauft und als Apostel eingesetzt wird, lebt und agiert noch im hohen Alter in Oklahoma und weltweit. Ein Interview mit ihm als Zeitzeugen wäre sehr wichtig.

  • Afrika (1967: Ursprung der FEPACO mit ihren verschiedenen Entwicklungsschritten), wo die Kirche ihre kulturell, geographisch und zahlenmäßig gesehen größte Verbreitung in zehn Staaten hat.

  • Europa (hier mit ca. 50 Migrationsgemeinden in der zweiten, bereits hier geborenen Generation FEPACOs mit afrikanischen Migranten, aber auch zunehmend mit deutschen Mitgliedern und vor dem Hintergrund von internationaler/interkultureller Beteiligung anderer Migranten, die einen Zugang finden.

4.3 Sich hier anschließende Fragestellungen

  • Die Entstehungsgeschichte von FEPACO. Hier konzentriere ich mich auf FEPACOs von großer Eigenständigkeit geprägte Entstehungsgeschichte (dominierende Gründergestalt: Apostel Alexandre Aidini Abala, gest. 1997), die aber nur im Kontext von Aktivitäten zu verstehen ist, die von Übersee, v. a. von den USA, seit den 1940er Jahren durch pfingstkirchlich-evangelikale Missionswerke ausgehen:

  • Welche Netzwerkstrukturen gab es und gibt es hier?
  • Was ist als explizites, sichtbares, was als implizites, ungeschriebenes und unsichtbares Organigramm dieser Bewegung erkennbar?
  • Was bedeutet der momentan zu vollziehende und so wichtige Schritt von der „ersten“ Generation zur „zweiten“ bzw. „dritten“ Generation für diese Kirche? Zunächst kam die Entwicklung nach dem Tod Alexandre Aidinis gehörig ins Stocken. Dies ist erkennbar an den Konflikten, die bei der Regelung seiner Nachfolge entstanden. Die Frage wurde erneut nach dem Tod seines ältesten Sohnes Pefa virulent, den die Kirche ohne seinerseits geregelte Nachfolge als Leiter nach acht Jahren verloren hat.
  • Welches neue Potential steckt in der derzeitigen Führung durch eine Frau, nämlich Révérende Amvico Helene Ewada, die Witwe Alexandres bzw. die Mutter Pefas? Worin liegen die Aufgaben und ihre Stärken bzw. ihre Schwächen?
  • Sowohl zahlenmäßig,5 strukturell und theologisch haben wir es mit einer Institution zu tun, der bisher keine Aufmerksamkeit von westlicher Warte geschenkt wurde. Prägnant ist, dass in der aktuell formulierten policy der Kirche die Netzwerkbildung zwischen den afrikanischen, außerhalb der Demokratischen Republik Kongo gelegenen Auslandsgemeinden6 u n d den Tochterkirchen in Übersee7 verstärkt wird. Neben dem kontinuierlichen Bestreben nach Selbstverbreitung ist das Ringen um eine ganzheitlich zu verstehende „Entwicklung“ feststellbar, welches sich auf die Sektoren wirtschaftliche Selbsterhaltung, Bildung, Schulwesen, Sozialdiakonie, Medienauftritt und Verwaltung erstreckt.8

 

  • Transkulturelle Theologie im Falle von FEPACO

„Nzambe Malamu“ ist als transkulturelles theologisches Phänomen zu beschreiben und hat als Produkt der neuzeitlichen religiösen Dimension der Globalisierung zu gelten. FEPACO ist - vice versa - selbst recht effektiv an der ekklesialen Globalisierung der pentekostalen Version des Christentums mitbeteiligt – ohne dass den afrikanischen Beteiligten selbst die jeweiligen Steuerungsmechanismen, das gelegentliche Scheitern und die manchmal plötzlichen Erfolge immer ganz plausibel zu sein scheinen! FEPACO-Nzambe Malamu hat als sozioreligöser change-agent in einer Umwelt zu gelten, die anscheinend noch immer von chaotischen nachbürgerkriegsähnlichen Zuständen geprägt wird, was die Infrastruktur des Landes und die materielle sowie die psychische Situation seiner meisten Bewohner betrifft.

5. Methoden

 

  • Teilnehmende Beobachtung an kirchlichen Veranstaltungen, Jahreshauptversammlungen, Power-Evangelisationen und Wahrnehmung der Ausdrucksformen bei der Konstituierung des eigenen ‚Selbst’ mit Augenmerk auf die rituellen Handlungen9

  • Interviews bei persönlichen Besuchen und Kontakten zu den diversen Bildungseinrichtungen von FEPACO, ELIM-Fellowship und T.L. Osborn-Foundation

  • Recherchen in den Archivbeständen von FEPACO, ELIM-Fellowship und T.L. Osborn-Foundation mit Blick auf Unterschiede zwischen offizieller Darstellung bzw. Identitätskonstruktionen in pfingstlicher Geschichtsschreibung und deren Selbstbeschreibungen

  • Untersuchung von eigenen Bild-, Film- und sonstigen medialen Materialien mit besonderem Augenmerk auf die jeweilige Selbstschau bzw. eigene Konstruktion und kreative Weiterentwicklung pfingstlicher Identität

  • Wahrnehmung des bzw. Beteiligung am aktuellen literarischen und öffentlichen Diskurs der Kultur-, Missions- und Religionswissenschaften und Prüfung hinsichtlich von Erkenntnissen bzgl. des Phänomens der Pfingstbewegung als ‚interkulturell zu beschreibendem Netzwerk’

6. Stand der Forschung, eigene Vorarbeiten

6.1 Stand der Forschung

Einbettung der Untersuchungen zu FEPACO in den Wissenschaftsdiskurs

Am Beispiel einer weltweit vernetzten Kirche wie FEPACO sind Beobachtungen zur Geschichte der diskursiven Praxis möglich, durch welche Menschen aus Afrika, Europa und den USA seit gut 50 Jahren als Miterzeuger der glokalen Realität der ‚Pfingstbewegung’ gelten.10 Im Blick auf die Pfingstbewegung und die missionstheologische Auseinandersetzung mit ihr weist Michael Bergunder (Heidelberg) darauf hin, dass monokausale und stereotype Erklärungsmuster (z.B. in der Form des Vorwurfs der Fremdbestimmung oder in der des religiös-politischen Fundamentalismus) wenig für das Verstehen der theologischen Eigenheiten der Pfingstbewegung seitens der westlichen Theologie austragen. Er begründet die von ihm geforderte Sichtweise der Pfingstbewegung als einer ‚modernen Erscheinung’ u.a. mit deren ausgeprägten Fähigkeit, sich selbst in die religiösen Vorstellungswelten und Kulturen des Südens hinein zu kontextualisieren.

Zieht man die historische Dimension des Diskurses mit Blick auf FEPACO in Betracht, lässt er sich als ein „Fluss von Rede und Texten (‚Wissen’) durch die Zeit“ definieren.11 So war es mir möglich, Interviews sowohl mit dem innerafrikanischen Klerus, als auch mit den in Übersee arbeitenden Auslandsvertretern der Kirche durchzuführen. Das Netzwerk zwischen Ursprungssituation und diasporal-kirchlicher Arbeit in den Migrantengemeinden lag offen mit der Frage nach Geschichte und Gegenwart von FEPACO. Das bedeutet, ich kann nun die Bedeutung, die FEPACO sich selbst als Migrationskirche in Übersee gibt, wissenschaftlich reflektieren und ansatzweise auch das Vorkommen dieser Kirche in Afrika verorten, auch wenn wir ihr gegenüber immer auch Außenstehende bleiben werden.

Die Abgrenzung von neopfingstlichen afrikanischen Kirchen zu den AICs (African Independent Churches) ist notwendig aber schwierig, wie auch Allan H. Anderson betont, wenn er sich zu den von ihm ‚newer Pentecostal and Charismatic Churches’ (NPCs) genannten Kirchen, denen auch FEPACO zuzurechnen ist, äußert und ihre Unabhängigkeit betont, die natürlich von der der AICs (African Independent/ Initiated Churches) zu unterscheiden ist, aber strukturelle Parallelen aufweist.

In ihrer europäischen Variation als Migrationskirche ist mir als einem der wenigen Beobachter der Szene, speziell, was FEPACO betrifft, diese Institution nun seit einigen Monaten bekannt. In Deutschland bestehenden ca. 15 Gemeinden.12 Auch der wichtigen nordamerikanischen Perspektive konnte ich mich punktuell annähern und möchte sie noch näher betrachten.13 Dazu konnte ich im Kongo unterschiedliches Dokumentationsmaterial in Form von Medien, Texten, Bildern oder Filmen sammeln. Als offizieller, sich selbst zurücknehmender Teilnehmer versuchte ich, neutraler Beobachter zu sein im Sinne des epoché-Prinzips von Edmund Husserl. Meine Frage lautet: lassen sich aus der Analyse der Prozesse des pfingstkirchlichen Diskurses, an dem FEPACO Anteil nimmt, auch Schlussfolgerungen über die Zukunft der weltweit vernetzten Pfingstbewegung ziehen?

6.2 Eigene Vorarbeiten

6.2.1 Arbeitsberichte

  • Feldstudien und Bewertung von Zwischenergebnissen der Exkursion im Februar 2007 in die Demokratische Republik Kongo/ Republik Kongo14

  • Bericht zur Migrationskirchen-Konsultation 2003 in Berlin

In dem Bericht werden entsprechend dem Konferenzverlauf kritische Fragen an den Komplex Missions- und Kolonialgeschichte gerichtet. Damit geht die Suche einher nach einer gemeinsamen mis­sionarischen Perspektive zwischen Migrationskirchen und Volkskirchen für das 21. Jahrhundert.15

Eine weiterer, über die Konsultation in Berlin verfasster Artikel im Deutschen Pfarrerblatt geht der Frage nach: Gibt es einen Missionsbegriff, der den verschiedenen Kirchen gemeinhin einleuchtend ist? Der Artikel von mir widmet sich dem Thema: ‚Die Teilung Afrikas und Konsequenzen für die heutige Christliche Mission.’16

  • Vortrag/ Interdisziplinärer Arbeitskreis Pfingstkirchen (IAK) 2006

Titel: „’By the Blood of Jesus, I bind you, Evil Spirit!’ - Der Geist und die Geister in afrikanisch-deutscher pfingstlicher Theologie. Das Dämonen-, Geister-, Ahnen- und Kräfte-Verständnis von Afrikanern multiperspektivisch untersucht.“17

Thema: Die Unterscheidung zwischen "dem Geist" und "den Geistern" ist eines der primären Probleme, denen sich pentekostale Theologie widmet. Am Beispiel afrikanischer Migrationsgemeinden in Deutschland, speziell der Bewegung "Gemeinde barmherziger Gott" (GBG), einem pfingstlichen weltweit kooperierenden Netzwerk, findet diese Fragestellung Anwendung.

  • Erforschung der FEPACO-Migrations-Gemeinden/Berichte

In einem Bericht gibt der Autor Einblick in seine Feldstudien, die er in Deutschland bzw. Europa unternimmt, den lokalen Ausprägungen von FEPACO-Nzambe Malamu bzw. GBG auf der Spur.

  • Arbeitsbericht zur Exkurion mit Feldstudien in Kinshasa (DRK) und Brazzaville (RK) anlässlich der Gesamtkirchenkonferenz von FEPACO-Nzambe Malamu im Februar 2007-12-18

  • Arbeitsbericht zur Exkursion mit Feldstudien in den USA im Oktober 2007 mit Recherchen und Interviews bei T.L. Osborn-Foundation in Tulsa/Oklahoma und bei ELIM-Fellowship in Lima/N.Y.

6.2.2 Rezensionen/ ausführliche Recherchen bzgl. Sekundärliteratur

In den letzten Monaten habe ich ca. 100 Fachpublikationen zum Thema wahrgenommen, Exzerpte gemacht und bibliographiert. In diesem Zusammenhang steht die Rezension zu:

Roswith Gerloff, Das schwarze Lächeln Gottes. Afrikanische Diaspora als Herausforderung an Theologie und Kirche, Frankfurt am Main 2005, in: ThLZ 9/131, Sp. 1075-1077.

 

6.3 Weiteres Arbeitsprogramm, voraussichtliche Gesamtdauer

Es sind noch drei bis vier weitere Forschungsreisen nach Übersee (1x USA und 2-3x Afrika) nötig. Meinem ersten Aufenthalt im Kongo sollen noch zwei weitere, vertiefende folgen und mit Blick auf das pfingstlich-globale Netzwerk, um das es hier geht, sollen auch jeweils eine Feldforschung nach Nordamerika und eine nach Ostafrika (Kenya und Tansania) unternommen werden, wo die Konversion Alexandre Aidini Abalas erfolgt ist und seine Anfänge liegen. Nach Ostafrika, besondern zu dem Zentrum der ‚Mutterkirche’ von FEPACO namens PEFA18 bestehen weiterhin diverse netzwerkartige Kontakte. Die Abgabe der Arbeit ist im Oktober 2010 geplant.

 

Fußnoten

1 Die kirchliche Bewegung FEPACO (Fraternité Evangélique de Pentecôte en Afrique au Congo) hat den zweiten Namen Nzambe Malamu. Beide Bezeichnungen (FEPACO und Nzambe Malamu) werde ich synonym gebrauchen oder in Kombination (FEPACO/Nzambe Malamu).

2 Victor Turner, The Anthropology of Performance, New York 1986.

3 Dwight Conquergood, Rethinking Ethnography. Towards a Critical Cultural Politics, in: Communication Monographs 58 (1991), 179-194.

4 Maurice Halbwachs, das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen, Frankfurt/M. 1985.

5 Mit sehr differierenden Angaben zu ihrer Größe (von 1 bis zu 6 Mio. Mitgliedern wurden mir als Zahlen genannt, hier besteht für mich noch Erkundungsbedarf. Genaue Statistiken sind Mangelware!) ist sie die größte Kirche charismatisch-pfingstlicher Prägung im Kongo (neben der katholischen Kirche mit ca. 22 Mio. sind nur die Kimbanguisten mit über 5 Mio. geschätzten Gemeindegliedern zahlenmäßig bedeutender; vgl. die Lutheraner: 55.000). Die Statistik für GBG (Gemeinde Barmherziger Gott) auf ihrer Web-Side gibt immerhin 200.000 Christen weltweit als Gesamtzahl an: http://www.gbg-ffm.de/15401.html, S. 2.

6 Republik Kongo, Gabun, Zentralafrikanische Republik, Burundi, Sambia, Angola, Südafrika (offizieller Status unklar: Nigeria, Kamerun).

7 Belgien, Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Deutschland (Status unklar: Kanada, USA).

8 Vgl. Henry Venn/ Rufus Anderson, Anfang 19. Jh., mit ihrer damals auf China bezogenen „Drei-Selbst-Formel“ self-propagating, -supporting, -governing, die nicht nur zu einem Klassiker der Missionsgeschichte zählt, sondern ein missiologisches Paradigma darstellt, dem im Falle von FEPACO noch weiter nachzugehen ist.

9 Clifford Geertz, Dichte Beschreibung. Beiträge zum verstehen kultureller Systeme, Frankfurt/M. 1987; Blurred Genres. The Refiguration of Social Thought, in: The American Scholar 49 (1980), 165-182.

10 Vgl. Michael Bergunder: ‚Mission und Pfingstbewegung’, in: Dahling-Sander, Christoph u.a. (Hg.), Leitfaden ökumenische Missionstheologie, Gütersloh 2003, S. 200-219, hier 210. Vgl. auch seinen Aufsatz: ‚Pfingstbewegung in Lateinamerika. Soziologische Theorien und theologische Debatten’, in: M. Bergunder (Hrsg.), Pfingstbewegung und Basisgemeinden in Lateinamerika. Die Rezeption befreiungstheologischer Konzepte durch die pfingstliche Theologie, Hamburg 2000, 7-42.

11 Siegfried Jäger, Kritische Diskursanalyse: Eine Einführung, Münster 2004. Unter Diskurs werden dort (im Gefolge Michel Foucaults bzw. Michel Pêcheuxs) pragmatische (historische und gegenwärtig zu verortende) Phänomene verstanden. Mit der, das Bild ergänzenden, Redeweise der diversen „Stromschnellen“ spiele ich auf die in vielerlei Hinsicht turbulente Situation in vielen Teilen Afrikas und speziell im Staat der Demokratischen Republik Congo an, die ihren Namen dem Congo, dem zweitgrößten Strom der Erde verdankt. Dort hat auch FEPACO ihr Zentrum - und ihre größte, punktuell sehr dichte Verbreitung und hat somit als Pfingstkirche an den sozialen, politischen, ökonomischen und religiösen Bewegungen im Congo direkten Anteil.

12 Mit sehr differierenden Angaben zur Größe von FEPACO (von 1 bis zu 6 Mio. Mitgliedern wurden mir als Zahlen genannt, hier besteht für mich noch Erkundungsbedarf. Genaue Statistiken sind Mangelware!) ist sie die größte Kirche charismatisch-pfingstlicher Prägung im Kongo (neben der katholischen Kirche mit ca. 22 Mio. sind nur die Kimbanguisten mit über 5 Mio. geschätzten Gemeindegliedern zahlenmäßig bedeutender; vgl. die Lutheraner: 55.000). Die Statistik für GBG (Gemeinde Barmherziger Gott) auf ihrer Web-Side gibt immerhin 200.000 Christen weltweit als Gesamtzahl an: http://www.gbg-ffm.de/15401.html, S. 2.

13 Ein maßgeblicher Mitarbeiter der Elim-Mission aus Lima/New York, die FEPACO seit Jahrzehnten unterstützt und bis heute berät, lädt mich zur Konferenz in die USA im Oktober 2007 ein.

14 Dieser dokumentierende ‚Reisebericht’ wird noch überarbeitet und in die IAK-Web-Site eingestellt.

15 Dieser Bericht wurde veröffentlicht: Moritz Fischer, Die Berliner Kongo-Konferenz 1884/85 und die Mission heute, in: Zeitschrift für Mission 30/1 (2004), 5-64.

16 Moritz Fischer, ,Die Teilung Afrikas und die Konsequenzen für die heutige Christliche Mission’, in: Deutsches Pfarrerblatt, 1/2004.

17 Der Beitrag ist veröffentlicht auf der IAK-Home-Page: http://www.glopent.net/iak-pfingstbewegung

18 PEFA bedeutet ‚Pentecostal Evangelical Fellowship in Africa’ mit Hauptsitz in Nairobi. Alexandre Aidinis und Helena Amvico erster Sohn, geb. 1967 am Tage der staatlichen Registrierung von PEFA im damaligen Zaire, wurde danach auf den Namen ‚Pefa’ getauft.

19 Zu Elim-Fellowship, einem der größeren pfingstlichen Missionswerke mit eigener Kirchenstruktur in den USA, siehe zum Überblick der Aktivitäten die Website: http://www.elimfellowship.org

20 Aktuelle Informationen zu T.L. Osborn sind auf der Website seines Missionswerkes ersichtlich unter: http://www.osborn.org/about/tlosborn.html.

 

Beitrag von:

Moritz Fischer

Neuendettelsau, Deutschland
Augustana-Hochschule
Zuletzt verändert: 19.10.2011 13:39